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Was ist hier los?
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Ein kleines Mädchen ist verschwunden. Und man will es Oha in die Schuhe schieben. Wir können uns nur nicht vorstellen, wer so etwas tun würde und warum. Aber er kann das. Doch es ist persönlich. Ist nicht immer alles irgendwie persönlich? Wenn etwas passiert, das man nicht hat kommen sehen oder verhindern konnte, und man sich selbst dann die Schuld daran gibt, kann einen das ein Leben lang verfolgen. Dann ist es besser den wahren Verantwortlichen zu verfolgen, um seine und die Seelen anderer zu retten. Um das Ziel zu erreichen, braucht man schon einen Teil der übernatürlichen Ewigkeit, wie sich mit der Zeit herausstellte.
Zeit braucht auch der Verlag, der dem letzten Kobold zum Leben verholfen hat, dessen Leben nun woanders weitergeht. Solange aber die Backlist weiter lebt und durch die Fortsetzung angeregt wird, ist es ein Zeitgewinn für alle, wenn es überhaupt weiter geht. Denn seelenfressende Monster gibt es nicht nur im Comic, sondern auch in der realen Welt dahinter, nicht nur in der kannibalistischen Geschäftswelt, sondern schon in der Familie, wenn Dämonen des Wahnsinns im Alter alle und alles in Mitleidenschaft ziehen. Das Leben geht auf jeden Fall weiter, auch in anderer Form.
Die Gerüchteküche brodelt
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Jede Reise ins Abenteuer beginnt mit großer Vorfreude. Andere beneiden einen darum, das machen zu dürfen, worauf man Lust hat. Doch hat die Fahrt ins Blaue erst mal begonnen, läuft selten alles glatt. Dann gibt es nicht nur Sturm und Flaute, sondern neben den Schäden an Tier und Maschine auch noch Intrigen, die einem das Essen verderben. Dann muss man sich schon was einfallen lassen, um nicht zu verhungern und auch noch ans Ziel zu kommen. Aus der Not eine Tugend machen und sich über die Anwesenheit von Ratten und Muscheln freuen gehört zum Überleben. Doch man sollte sparsam mit Gewürzen sein, damit aus Hunger nicht mehr wird als nur Streit. Wer dahinter steckt, ist eine Frage für danach, wenn die Lust auf den Hauptgang größer ist als der Durst.
Wer nicht nur tratschen, sondern erlesen will, wie man unter widrigsten Umständen überlebt, wer sehen will, wie es weitergeht, nicht nur mit den Geschichten, sondern auch mit dem Verlag, der für seine Künstler immer weiterkämpft, der findet mit unserem neuesten Werk einen guten Weg zurück zu dem, was das Potential hat, ganz groß raus zu kommen. Mit der Hartnäckigkeit eines Wolfes schließen wir einen Pakt mit dem Erfolg, wenn die Leser es so wollen.
30 Jahre EPSiLON Verlag
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Ein Jubiläum jagt das nächste. Zwar erschienen die ersten Alben 1997, doch eigentlich ging es schon 1988 los mit dem EPSILON Verlag, als ein 21jähriger Möchtegern-Verleger einfach mal loslegte und ein Magazin namens COMIC AS auf die Comic-Welt loslies. Den Vorworten merkt man auch heute noch die Begeisterung des Herausgebers an, die qualitative Umsetzung zeugt aber auch von einer experimentellen Naivität, die man vorher hätte erkennen müssen. Denn auch wenn mancher vielleicht glaubt, die Zeit der Comic-Magazine wäre 1980 mit der Einstellung von ZACK beendet worden, so wurden doch in den 1980er Jahren 40 Comic-Magazine gestartet. So gab es also auch reichlich Konkurrenz. Die Bandbreite vom Fan-Magazin bis zum Profi-Magazin war allerdings groß. Eins hatten jedoch alle gemeinsam: eine relative kurze Lebenszeit. So musste auch COMIC AS nach nur drei Nummern wieder aufgeben, obwohl im Bahnhofsbuchhandel 2.311 Exemplare verkauft wurden, was für heutige Verhältnisse schon sehr viel ist. Doch nach der Nummer 3, der ersten Ausgabe im Bahnhofsbuchhandel, wurde auch schnell klar, dass vor allem das zeitliche Verhältnis von Investitionen und Ertrag nicht gut genug war, um dies nur mit Begeisterung und großen Plänen zu finanzieren. Auch die Resonanz in Form von Nach- und Vorbestellungen reichte dafür leider nicht.
So blieb dann viel Material, das sich für die Folgenummern immer mehr ansammelte, leider ungenutzt. Auch die im Magazin gestarteten Serien blieben unvollendet und sind schon lange aus dem Portfolio der Lizenzgeber verschwunden. Die Gastauftritte von Tunga, Buddy Longway, Derib und Jonathan Cartland sind bis heute exklusiv. Der Verleger wurde wieder zum Sammler, sammelte aber immer mehr Comics, die es noch nicht auf Deutsch gab und verkaufte auch niederländische Ausgaben an deutsche Fans. Denn auch im Albenmarkt bleiben viele Serien unvollendet oder sind bis heute nicht auf Deutsch erschienen. So blieb der Veröffentlichungsdrang des Möchtegern-Verlegers erhalten, der dann erst mal Verlagsherstellung studierte und 1997 mit der Albenproduktion begann, die nachhaltiger aufgebaut werden konnte.
Der Magazinmarkt erntwickelte sich derweil weiter und wurde wie der gesamte Comicmarkt immer erwachsener, entfernte sich damit aber auch immer weiter von der Jugend. 1999 kam dann ZACK wieder und erscheint auch heute noch regelmäßig jeden Monat dank des erfolgreichen MOSAIK im Rücken und einer vorsichtigen Nachhaltigkeit des Herausgebers. 2008, zwanzig Jahre nach COMIC AS, kam dann das überraschende Angebot von Martin Surmann seinen Posten des Chefredakteurs bei ZACK zu übernehmen, das es ohne COMIC AS so nie gegeben hätte. Dort durfte ich dann 18 Monate lang meine Vorstellungen von einem vielseitigen Comic-Magazin umsetzen, das sowohl Neueinsteiger wie Nostalgiker begeistern sollte. Da ich aber noch schon meinen eigenen Albenverlag hatte und gerade die ZACK Edition im Entstehen war, war die folgende Übergabe an einen exklusiven Chefredakteur von ZACK, der zuvor anderswo freigestellt wurde, unausweichlich.
Seitdem hat mich der Albenverlag wieder voll im Griff, aber auch hier gibt es reichlich Konkurrenz, sogar mehr Konkurrenz als früher, Konkurrenz, die jeden Kleinverlag dazu verpflichtet zuverlässiger zu sein, als es jeder Großverlag sein kann. Allerdings sind immer mehr Alben mit immer weniger Präsentationsfläche im Einzelhandel nicht der Weisheit letzter Schluss. Wer heute die Übersättigung im Nischenmarkt nicht sehen will, weil es noch Bestseller von anderen gibt, mit denen er wachsen kann, kann morgen schon ein böses Erwachen erleben. Einer Netflix-Generation ein Medium mit einer großen Auswahl für 15 € pro Episode andrehen zu wollen, ist sicher kein Zukunftsmodell. Mehr Comics für weniger Geld kann nur ein Magazin bieten. Wer das macht und wie das dann aussieht, wenn es nicht nur ein Nischenprodukt sein soll, wird die Zukunft zeigen.
Mehr zu den Erfahrungen als Verleger und den Konsequenzen gibt es in einem aktuellen Interview.
2017 - Das Jahr des Umbruchs
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- Kategorie: Jubiläum
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Ein Jahr geht zu Ende, das Leben geht weiter, auch für den EPSiLON Verlag. Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass die wenigen Fortsetzungen in diesem Jubiläumsjahr von anderen Verlagen stammen. Das lies sich leider nicht umgehen, da ich in diesem Jahr erstmals ohne Vertrieb dastehe, an den ich Neuerscheinungen hätte liefern können. Leider hat sich in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass das Vertriebsmodell alles auf Kommission geschenkt zu bekommen, um dann mit den verkauften und den nicht verkauften Exemplaren Geld zu verdienen, für mich als Verlag nicht mehr tragbar ist. Denn letztlich ist es immer der Verlag, der alle Lizenz-, Herstellungs-, Werbe- und Lagerkosten tragen soll. So geht der Umsatz erst mal an alle anderen, bevor für den Verlag vielleicht irgendwann auch mal was übrig bleibt.
Um das lieferbare Programm weiterhin lieferbar zu halten, musste ich mich von einigen sogenannten Überbeständen trennen und letztlich alles übrige, nachdem manche Serien sogar bei zwei Vertrieben erst gelagert wurden und dann vernichtet werden sollten, zu mir nach Hause holen. Dieser Platz ist leider noch begrenzt und so stand 2017 der Erhalt und Verkauf der Backlist im Vordergrund, um Platz und auch Geld für Neuerscheinungen zu erwirtschaften. An dieser Stelle möchte ich allen Kunden danken, die trotz fehlender Neuerscheinungen weiterhin für einen stabilen Backlist-Umsatz gesorgt haben. Denn dies ist die Grundlage für die Existenz jedes Verlages, die weiterhin notwendig ist, um nicht nur alle Wünsche von Kunden und Projekte von Künstlern, sondern auch Forderungen von Lieferanten erfüllen zu können.
Das geht alles immer noch zu langsam. Vieles ist noch offen, was längst hätte erledigt sein sollen. Doch kleine Schritte sind besser als keine Schritte, solange man mich diese gehen lässt. Anstatt immer nur danach zu schreien doch alles an "zuverlässigere" Verlage abzugeben, die dann alles vergrößern oder verkleinern, zerstückeln oder verteuern, sollten manche Kritiker die Leistungen von Verlagen im Allgemeinen und auch meine im Speziellen vielleicht auch mal anerkennen und darüber nachdenken, ob es nicht besser ist jemandem, der am Boden liegt, die Hand zu reichen anstatt auch noch nachzutreten, ganz unabhängig davon, ob nun demjenigen ein Bein gestellt wurde oder er über seine eigene Füße gestolpert ist. Zumal gerade in jüngster Zeit offenbart wurde, dass es keinen einzigen Verlag mehr gibt, der alle seine Serien selber zuverlässig fortsetzt.
Wenn ein Verlag in Absprache mit mir und den Künstlern Serien fortsetzt, wie es 2017 geschehen ist, ich von weiteren kurzfristigen Investitionen entlastet werde und die Backlist weiter verkaufen darf und die Leser weiterlesen können, kann das eine Win-win-win-Situation sein. Nichts ist schlimmer, als wenn ein anderer Verlag Rechte bekommt und ich dann dazu gezwungen werde meine komplette teuer produzierte Backlist zu vernichten, ganz unabhängig davon, ob der neue Verlag diese dann überhaupt nachdruckt, und der dann von der Nachfrage profitiert, die ohne meine Investitionen gar nicht erst entstanden wäre.
Während viele Verlage ihre Programme für das nächste Jahr schon verkündet haben und andere sich ganz zurückziehen, ist es bei mir keine Frage des Ob, sondern nur des Wie. Die Herausforderung, nicht mit sondern für Neuscheinungen Aufmerksamkeit auf eine Backlist voller für manche noch unentdeckter, übersehener oder vergessener Perlen zu lenken ist immer noch groß. Da 2018 schon das nächste Jubiläum ansteht, ist auch die Motivation groß mehr daraus zu machen, als bisher möglich war. Fest steht nur, dass die Fortsetzungen kommen werden, so oder so. Über das Wann und Wie wird dann möglichst bald berichtet.
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